Historische Wanderungen am Rhein und durch die Sieben Berge
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Man sieht nur, was man kennt. An kaum einem anderen Ort haben sowohl die Erdgeschichte als auch die menschliche Historie so vielfältige Spuren hinterlassen wie im Rheintal und im Siebengebirge. Über Gesteinsarten, Alleen, Mauerreste und Gräben lassen sich ebenso spannende Geschichten erzählen wie über Villen, Hotels, Promenaden und Fähren am Rhein.
Die drei- bis vierstündigen Wanderungen unter sachkundiger Führung erschließen die Vielfalt der geologischen und kulturgeschichtlichen Spuren und vermitteln anschaulich Schönheit, Geschichte und Bedeutung der alten Kulturlandschaft am Rhein. Sie eignen sich nicht zuletzt auch als Rahmenprogramm für Lehrgänge und Tagungen, auswärtige Besuchergruppen, außerbetriebliche Firmenveranstaltungen sowie Schulklassen. Ausgangspunkt ist jeweils - sofern nicht anders vereinbart - das Siebengebirgsmuseum. Hier erschließt eine kurze Einführung die dem Thema entsprechenden Ausstellungsbereiche und Objekte, bevor dann die Wanderung selbst in mal kürzeren, mal längeren Etappen zu Spuren verschiedenster Art - sowohl markanten als auch unscheinbaren - führt. |
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Für Gruppen | Termine für Gruppen: nach Vereinbarung.
Dauer: ca. 3 - 4 Stunden, bzw. nach Absprache.
Kosten: 100,- € (ggf. zuzügl. Fahrtkosten). Teilnehmerzahl: empfohlen für ca. 15-20 Personen. |
Termine | Offene Termine 2012 für Einzelpersonen ohne Voranmeldung, jeweils am 2. Samstag der Monate Mai bis Oktober. 12. Mai und 11. August 2012: Drachenfels - Von Steinen, Romantikern, Dombaumeistern und der Domkaule. 9. Juni und 8. September 2012: Heisterbach - Das Tal der Zisterziensermönche. 14. Juli und 13. Oktober 2012: Petersberg - Auf den Spuren von Steinhauern, Wallfahrern, Staatsgästen und einer Zahnradbahn. Dauer: jeweils ca. 3 - 4 Stunden; Treffpunkt: jeweils 14.00 Uhr im |
Die Routen: | |
Drachenfels | Von Steinen, Romantikern, Dombaumeistern und der Domkaule.
Jenseits seiner strategischen Bedeutung und romantischen Schönheit erfüllte der Drachenfels jahrhundertelang eine wichtige wirtschaftliche Funktion: Er lieferte Steine für zahllose Bauwerke in der weiten Umgebung. Allen voran war es die Kölner Dombauhütte, die im Mittelalter hier einen eigenen Steinbruch betrieb. Selbst für den Fertigbau des Domes im 19. Jahrhundert bemühten sich die Baumeister um Steine vom Drachenfels, kamen jedoch bald in Konflikt mit frühen Bestrebungen des Landschafts- und Denkmalschutzes. Die Wanderung läßt nicht nur die spannende Geschichte der verschiedenen Nutzungsphasen, sondern auch vielfältige Beziehungen zwischen dem Siebengebirge und der Stadt Köln lebendig werden.
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Petersberg | Auf den Spuren von Steinhauern, Wallfahrern, Staatsgästen und einer Zahnradbahn.
Der Petersberg mit seinem traditionsreichen Hotel kann auf eine bewegte, über 2000jährige Geschichte zurückblicken: um 100 v.Chr. keltisch-germanische Fliehburg, im 12. Jahrhundert mittelalterliche Klosteransiedlung und seitdem Wallfahrtsort, im 19. Jahrhundert Treffpunkt der Romantiker. Um die Jahrhundertwende werden hier Steinbrüche für den Abbau von Basalt betrieben, seit 1889 ein gehobenes Hotel mit Zahnradbahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Berghotel Sitz der Alliierten Hohen Kommission und seit den 1950er Jahren, bedingt durch die Nähe der Bundeshauptstadt Bonn, Residenz für zahlreiche Staatsoberhäupter. Nach dem Erwerb durch die Bundesregierung wird das Gästehaus 1990 neu eröffnet und erscheint seither - wie lange noch? - neben dem normalen Hotelbetrieb als Schauplatz zahlreicher Konferenzen von nationaler und internationaler Bedeutung.
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Heisterbach |
Das Tal der Zisterziensermönche
Bekannt sind die Chorruine von Heisterbach und Cäsarius von Heisterbach - letzterer nicht zu verwechseln mit dem ‘Mönch von Heisterbach‘, der der Legende nach am eigenen Leib die Erfahrung machte, daß für den Herrn "tausend Jahre wie ein Tag" sind. Weniger bekannt dürfte sein, daß die Zisterziensermönche neben ihren geistlichen Aufgaben auch technisch und wirtschaftlich versiert waren: Der Kloster- und Kirchenbau, ein ausgeklügeltes System der Wasserversorgung, Mühlen und Weingüter zeugen von ihren vielfältigen Aktivitäten. Im Siebengebirgsmuseum ergänzen ein Modell der ehemaligen Kirche, Urkunden und sonstige Dokumente das Bild des historischen Klosterlebens, in Heisterbach selbst dokumentiert eine Ausstellung in der historischen Zehntscheune die "Klosterlandschaft Heisterbacher Tal".
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Weitere Themen: |
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Am Rhein | Leben am Strom - Von Fähre zu Fähre
Seit Jahrhunderten prägt der Rhein das Leben seiner Anwohner. Er ist Transportweg für Schiffer, Fährleute, Steinhauer und Winzer. Im 19. Jahrhundert entdecken Schriftsteller und Künstler seinen landschaft-lichen Reiz und preisen ihn in Liedern, Gedichten, Gemälden und Zeichnungen. Seitdem haben der Tourismus und die stürmische Wirtschafts- und Verkehrsentwicklung das Bild der Landschaft am Strom grundlegend verändert. Im 20. Jahrhundert tritt die "große Politik" in den Vordergrund: 1938 treffen sich Hitler und Chamberlain im Rheinhotel Dreesen; Adenauer und die Queen setzen auf der Niederdollendorfer Fähre über; und die Botschaftsgebäude am Rhein verweisen auf die politische Bedeutung dieser kurzen Strecke zwischen den Rheinfähren in Königswinter und Niederdollendorf.
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Separatisten im Siebengebirge |
Die "Rheinische Republik" des Jahres 1923 und die "Schlacht" bei Aegidienberg
Herbst 1923 im Rheinland: In verschiedenen Städten wird die "Rheinische Republik" ausgerufen! Auch das Siebengebirge wird von diesem Putschversuch berührt und sogar zum Schauplatz bewaffneter Kämpfe, die mindestens 16 Tote fordern ...
Besonderheit: Fahrzeug(e) erforderlich. |