Mi, 5. Dezember 2018, 19.00 Uhr
Vortrag
900 Jahre Wolkenburg
Die Juden auf der Wolkenburg - Ein Vorgeschmack des eigenen Staates Israel
Prof. Dr. Kurt Roessler
Die Wolkenburg im Siebengebirge wurde durch die Kölner Erzbischöfe zur Sicherung ihres Territoriums auf dem gleichnamigen Berg im Siebengebirge errichtet. Das vielfach mit der Entstehung verbundene Jahr 1118 überliefert einen Empfang auf der Burg und damit ihre Existenz vor genau 900 Jahren. Die Wolkenburg wurde bereits im 16. Jahrhundert zerstört und verbliebene Reste durch den Bergbau im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte vollständig abgetragen.
Während die Ursprünge der Wolkenburg bis heute weitestgehend im Dunkeln liegen und auch ihr genaues Aussehen nicht überliefert ist, ist die spätere Geschichte weiteraus besser dokumentiert. In seinem Vortrag schlägt Prof. Kurt Roessler aus Bornheim ein spannendes Kapitel der Geschichte der Burg auf: Im September 1146 übergab der Kölner Erzbischof Arnold I. die Wolkenburg an die Kölner jüdische Gemeinde, um sie gegen Übergriffe der sich sammelnden und gewaltbereiten Teilnehmer am zweiten Kreuzzug zu schützen. Die dort institutionalisierte Selbstverteidigung der Juden wirkt aus heutiger Sicht wie ein kurzfristiger Vorläufer des späteren Staates Israel und ist in der europäischen Geschichte nicht nur einmalig, sondern offenbart auch ein besonderes Kapitel in der so düsteren Geschichte der Juden in Deutschland.
Offener Termin, keine Anmeldung erforderlich
Kostenbeitrag: 7 Euro/ Person (inkl. Eintritt, ermäßigt 5,50 Euro)